Beschluss: Zur Kenntnis genommen

Sachverhalt:

 

Die Planung des neuen Bauhofs hat nunmehr einen Stand erreicht, an dem es notwendig wird, dass der Gemeinderat als zuständiges Gremium Entscheidungen zum weiteren Vorgehen fällen muss. Der Ausschuss für Bau und Digitales soll hierbei vorberatend tätig werden.

 

Bei der zu Beginn der Sitzung geplanten Ortseinsicht am neuen Bauhofgelände soll den Mitgliedern des Gremiums von der Bauhofführung deren Sichtweise auf wesentliche Planungen erörtert werden.

 

Die nunmehr vorgelegten und als Dokumentenanhang beigefügten Planunterlagen und Kostenberechnungen basieren zum einen auf mit der Bauhofführung erarbeiteten Plänen zur optimalen Nutzung der vorhandenen Hallen, zum anderen auf Vorgaben des Gemeinderats zum Einsatz erneuerbarer Energien.

 

Wie den Kostenberechnungen zu entnehmen ist, haben sich die Kosten im Vergleich zur ursprünglichen Annahme erheblich erhöht. Dies ist einerseits auf die seit nunmehr mehreren Jahren stetig steigenden Baupreise zurückzuführen, andererseits auch auf sich während der Planungsphase ergebene Anpassungen.

 

Die erhöhten Kosten sind der Anlass dafür, dass in der jetzigen Planungsphase Entscheidungen des Gemeinderats notwendig sind. Von der Verwaltung wurden drei große Kostenblöcke identifiziert, über die eine Beratung stattfinden soll. Diese sind die Umfahrung der Haupthalle, die Belegung der Dächer mit Photovoltaik, sowie die Errichtung einer Hackschnitzelheizung.

 

Die Umfahrung wird von der Bauhofführung als notwendig erachtet und wurde daher in die Entwurfsplanung aufgenommen.

 

Bei der Photovoltaikanlage und der Hackschnitzelheizung handelt es sich um Prüfaufträge des Gemeinderats.

 

Bei der Photovoltaikanlage wurde in der laufenden Planung festgestellt, dass diese durch notwendige erhebliche Änderungen an der Dachkonstruktion wesentlich höhere Kosten verursacht als vorher angenommen werden konnte. Zudem hat sich die Einspeisevergütung deutlich negativ entwickelt, so dass aus Sicht der Verwaltung kein ausgewogenes Kosten-Nutzen-Verhältnis gegeben ist.

 

Die Hackschnitzelheizung wird neben den sehr hohen Kosten auch von der Bauhofführung aufgrund des zusätzlichen Arbeitsaufwandes, der unklaren Lagerproblematik sowie der schwer kalkulierbaren Menge an bei uns anfallenden Holzschnitt kritisch gesehen.

 

Aus Sicht der Verwaltung ist die Umfahrung grundsätzlich sinnvoll, jedoch sollte der Ausschuss für Bau und Digitales aufgrund der immensen Kosten hierüber genau wie über die Photovoltaikanlage sowie die Hackschnitzelheizung ergebnisoffen beraten. Ein möglicher Empfehlungsbeschluss wird während der Sitzung gemeinsam erarbeitet.

 

 

Aus der Beratung:

 

Der Architekt erörtert die Kostenschätzung der verschiedenen Kostengruppen nach den Einheitspreisen vom Januar 2022.  Es ergibt sich eine Gesamtsumme in Höhe von 2.012.379 € brutto für die Baukosten (ohne Planungskosten).

 

Für eine PV-Anlage auf dem Bauhofgebäude müsste eine Stahlkonstruktion erstellt werden, da die bestehende Holzkonstruktion die Last nicht tragen würde. Eine Wärmedämmung unter der Decke wird nicht befürwortet, diese sollte auf den Dachbindern angebracht werden, so die Erläuterung des Architekten auf Nachfrage.

 

Zu den Kosten macht die Kämmerin Antje Süße darauf aufmerksam, dass man bei dieser Höhe mit einer Kreditaufnahme für 2023 rechnen muss, bzw. im Rahmen der Vorberatung durch den Finanzausschuss auch die Dringlichkeit verschiedener anderer Vorhaben zur Diskussion gestellt werden sollte.

 

Grundsätzlich befürwortet der Ausschuss den Bau bzw. Umbau wie vorgestellt, jedoch herrscht Einigkeit, dass alle Fraktionen des Gemeinderates nochmals intern darüber beraten sollen und auch alle offenen Fragen noch geklärt werden sollen.

 


Empfehlungsbeschluss:

 

Ein Empfehlungsbeschluss wurde nicht erarbeitet.