Beschluss: Einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0, Anwesend: 13

Sachverhalt:

 

Aufgrund der zu erwartenden unsicheren Energiesituation für den kommenden Winter - verbunden mit hohen Kostensteigerungen - ist auch die Gemeinde Lautertal angehalten, Einsparpotenziale aufzuzeigen und daraus resultierende Maßnahmen umzusetzen.

 

Hierzu liegt ein Antrag der CSU-Fraktion vor, die Thematik bei der 25. Sitzung des Gemeinderates am 01.09.2022 auf die Tagesordnung zu setzen. Losgelöst vom vorliegenden Antrag haben auch die anderen Fraktionen der Verwaltung Einsparmöglichkeiten dargelegt.

 

Daher fand am 15.08.2022 eine gemeinsame Besprechung der Fraktionsführer mit der Verwaltung statt, um Einsparpotenziale auszuloten und einen weitreichenden Konsens zu finden. Nachfolgende Ausführungen sowie der Beschlussvorschlag sind Ausfluss dieser Besprechung.

 

Abschaltzeiten der Straßenbeleuchtung:

 

Konsens besteht darin, als kurzfristig umsetzbare Maßnahme die Abschaltzeiten der Straßenbeleuchtung deutlich zu verlängern.

 

Dabei wurden einvernehmlich folgende Abschaltzeiten als angemessen angesehen:

 

Mo. bis Sa.: 23.00 Uhr bis 4.30 Uhr

So.: 23.00 Uhr bis 07.00 Uhr (= Nacht von Sa. auf So.)

 

Aktuell belaufen sich die jährlichen Kosten für die Straßenbeleuchtung auf ca. 60.000 €. Geklärt wird seitens der Verwaltung mit der SÜC, inwieweit durch die Erhöhung der Abschaltzeiten verringerte Kosten für die Gemeinde entstehen. Bei der Änderung der Abschaltzeiten müssen 24 Schaltstellen kostenpflichtig umprogrammiert werden. Die SÜC konnte zu den Kosten bislang keine verbindliche Auskunft erteilen. Es bestand Konsens, auch bei keiner oder nur geringfügiger Kosteneinsparung die Abschaltzeiten der Straßenbeleuchtung wie oben angeführt zu verlängern.

 

Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Beleuchtung:

 

Konsens besteht darin, die Straßenbeleuchtung zumindest sukzessive auf LED-Beleuchtung umzustellen.

 

Die Gemeinde Lautertal hat derzeit 771 Straßenlaternen, von denen 137 Stück mit LED-Technik ausgestattet sind. Von den 634 konventionellen Straßenlampen können ca. 2/3 mit Austausch des Lampenkoffers auf LED-Beleuchtung umgerüstet werden, bei ca. 1/3 ist eine Umrüstung nur mit deutlich höherem Aufwand und Kosten verbunden.

 

Für die Umrüstung gibt es derzeit ein Förderprogramm (Eckpunkte: 25% Förderquote, max. Fördersumme 200.000 €, Umsetzung innerhalb von zwei Jahren).

 

Aktuell liegen keine belastbaren Zahlen vor, wie hoch die Kosten für eine vollständige Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Beleuchtung sind. Unter den Fraktionsführern besteht daher Konsens darin, dass die Verwaltung ein Konzept zur Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Beleuchtung erstellt und dieses anschließend im Ausschuss für Bau und Digitalisierung oder im Klima- und Umweltbeirat vorgestellt wird.

 

 

 

Photovoltaikanlagen auf gemeindlichen Liegenschaften

 

Konsens besteht darin, dass alle gemeindliche Liegenschaften auf technisch mögliche und zugleich wirtschaftlich sinnvolle Nutzung von Photovoltaikanlagen geprüft werden sollten. Hierzu soll der Verwaltung ein entsprechender Prüfauftrag erteilt werden (insbesondere auch zur Statik).

 

Mittelschule Am Lauterberg

 

Den höchsten Strom- und Gasverbrauch der gemeindlichen Liegenschaften hat die Mittelschule Am Lauterberg.

 

Es besteht Konsens darin, prüfen zu lassen, inwieweit hier die Errichtung einer Hackschnitzelanlage unter Einbeziehung der unmittelbar dort anliegenden Kindertagesstätten sinnvoll erscheint.

 

Die Kosten für die Erstellung einer Kostenschätzung mit Wirtschaftlichkeitsberechnung werden von Bauamtsleiter Peter Welz auf ca. 20.000 € geschätzt. Über den hierzu erforderlichen Haushaltsansatz wird im Rahmen der Aufstellung des Haushalts für das Jahr 2023 entschieden.

 

Feuerwehrhaus Zentrum

 

Es besteht Konsens darin, dass über eine mögliche energetische Verbesserung des Feuerwehrhauses-Zentrum im Rahmen der Erstellung des Feuerwehrbedarfsplans für die nächsten fünf Jahre beraten wird.

 

Kleinere Maßnahmen

 

Kleinere Maßnahmen zur Energieeinsparung liegen in der Zuständigkeit der Ersten Bürgermeisters. Hierzu gehören beispielsweise die Abschaltung Beleuchtung der Franziskuskapelle, die Abschaltung der gemeindlichen Zierbrunnen, die Umrüstung der Beleuchtung im Rathaus auf LED-Lampen und die Verminderung der Raumtemperatur in den gemeindlichen Liegenschaften. Es besteht Konsens darin, diese Maßnahmen zeitnah umzusetzen.

 

 

Aus der Beratung:

 

Bauamtsleiter Peter Welz teilt mit, dass die Beleuchtung im Rathaus zu 60% auf LED umgestellt wurde und somit günstiger ist.

 

Die Straßenbeleuchtung soll auch auf LED umgestellt werden. Dazu müssen aber alte Netze und alte Masten erneuert werden. Eine Kostenaufstellung soll durch Herrn Röder (SÜC) erfolgen

 

Es ist möglich eine Förderung in Höhe von 65% zu erhalten. Allerdings müsste dann die geplante Umstellung ausgeschrieben werden. Den Zuschlag könnte dann auch eine andere Firma als die SÜC erhalten, mit der die Gemeinde Lautertal bisher gute Erfahrungen gemacht hat.

 

Das Flachdach der Turnhalle der Mittelschule Am Lauterberg ist für eine PV-Anlage nicht geeignet. Satteldächer sind von der Statik hierfür generell besser geeignet.

 

Gemeinderat Norbert Seitz merkt an, dass die Heizkosten für die Mittelschule Am Lauterberg mit fast 100.000,-€ sehr hoch sind. Er schlägt vor eine Betreibergesellschaft für eine Hackschnitzel- oder Biogas-Anlage zu finden, um unabhängig zu sein und die Wertschätzung in der Gemeinde zu halten.

 

 

Gemeinderat Martin Rebhan teilt mit, dass anderorts die Kosten für die Umrüstung deutlich günstiger sind (Stadtwerke Rödental). Die Ausführung soll auch zeitnah, möglichst noch in diesem Jahr erfolgen.

 

Bauamtsleiter Peter Welz klärt die Höhe der Kosten nochmals ab. Herr Röder von der SÜC soll zur nächsten Gemeinderatssitzung eigeladen werden, um Fragen zu klären.


Beschluss:

 

Der Gemeinderat beschließt:

 

-          Die Abschaltzeiten der Straßenbeleuchtung zum nächstmöglichen Zeitpunkt wie folgt festzulegen: Mo. - Sa.: 23.00 Uhr bis 04.30 Uhr, So. 23.00 Uhr bis 07.00 Uhr (= Nacht von Sa. auf So.). Die Verwaltung wird mit der Umsetzung beauftragt.

 

-          Die Verwaltung wird beauftragt ein Konzept zur Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Beleuchtung unter Auslotung von Fördermöglichkeiten auszuarbeiten.

 

-          Die Verwaltung wird beauftragt, alle gemeindlichen Liegenschaften auf technisch mögliche und wirtschaftlich sinnvolle Nutzung von Photovoltaikanlagen zu prüfen.

 

-          Über die Einstellung von Haushaltsmitteln zur Prüfung der Wirtschaftlichkeit bezüglich eines Austausches der Gasheizung an der Mittelschule Am Lauterberg gegen eine Hackschnitzelheizung unter Einbeziehung anliegender Kindertagesstätten wird im Rahmen der Beratungen für das Haushaltsjahr 2023 entschieden werden (geschätzte Kosten: ca. 20.000 €).

 

-          Über energetische Verbesserungsmaßnahmen im Feuerwehrhaus-Zentrum wird im Rahmen der Erstellung und Genehmigung des Feuerwehrbedarfsplans für die nächsten fünf Jahre entschieden.