Beschluss: Einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 14, Nein: 0, Anwesend: 14

Anlässlich der letzten Besprechung mit den Leiterinnen der Kindertagesstätten in Lautertal stellte sich heraus, dass zum Beginn des Kindergartenjahres 2020/2021 nach jetziger Berechnung voraussichtlich 17 Betreuungsplätze fehlen. Diese Entwicklung hat ihre Ursache hauptsächlich in der veränderten gesetzlichen Regelung, nach der die Eltern von Kindern, die im Zeitraum vom 01.07. – 30.09. geboren sind, bis zum 10.04. des jeweiligen Jahres entscheiden können, ob ihre Kinder in die Schule wechseln oder weiterhin den Kindergarten besuchen (Korridorkinder).

 

Nach einer vorab von der Gemeinde Lautertal durchgeführten, unverbindlichen Erhebung muss davon ausgegangen werden, dass allein aus diesem Grund im nächsten Jahr voraussichtlich von 19 betroffenen Kindern mindestens 10 Kinder ein weiteres Jahr den Kindergarten besuchen werden.

 

Nachdem derzeit keine zusätzlichen Kapazitäten an Betreuungsplätzen in den vorhandenen Einrichtungen zur Verfügung stehen, muss über Alternativen nachgedacht und diese umgesetzt werden.

 

Nach den derzeit vorliegenden Einwohnerdaten sinkt der Bedarf zum September 2021, sodass zu diesem Zeitpunkt die derzeit vorhandenen Betreuungsplätze u. U. ausreichen würden. Ungeklärte Faktoren sind diesbezüglich jedoch die Anzahl der sog. Korridorkinder sowie die Zahl der Geburten und Zuzüge aufgrund der fortschreitenden Fertigstellung der aktuellen Baugebiete Gaisäcker und Blauer Hügel II. Aufgrund bisheriger Erfahrungswerte, muss aber davon ausgegangen werden, dass sich ein länger anhaltender Bedarf einstellen wird.

 

Um den zusätzlichen Raumbedarf Rechnung zu tragen, hält die Verwaltung nach Absprache mit der Betriebsträgerschaft einen Anbau an den Kindergarten Klecks bzw. einen Neubau im dortigen Bereich aus wirtschaftlicher und funktioneller Sicht für die beste Lösung. Anlässlich einer Vorsprache bei der Regierung von Oberfranken wurden Fördermittel in Höhe von 50 % nach dem BayFAG und zusätzlich bis zu 35 % nach dem Sonderinvestitionsprogramm Kinderbetreuung in Bayern in Aussicht gestellt. Die Mittel nach dem Sonderinvestitionsprogramm Kinderbetreuung in Bayern sind auf 50.000 Betreuungsplätze in Bayern beschränkt. Die Vergabe erfolgt nach Antragseingang. Aufgrund der zu erwartenden Fördermittel erscheinen (vorübergehende) Containerlösungen unwirtschaftlich.

 

Die Kirchengemeinde Unterlauter hält ebenfalls einen Anbau/Neubau im Bereich des Kindergartens Klecks für die sinnvollste Lösung. Die Übernahme der Betriebsträgerschaft für die neue Gruppe wurde in Aussicht gestellt.

 

Folgende weitere Alternativen wurden ebenfalls geprüft, aber als ungeeignet bzw. unwirtschaftlich erachtet:

 

-          Ausbau Dachgeschoss Kinderkrippe Sonnenschein:

Das Dachgeschoss verfügt über keine Ver- und Entsorgungsleitungen, die Isolierung liegt auf dem Dachboden und ein Treppenaufgang (+ 2. Rettungsweg) ist nicht vorhanden. Weiterhin ist die Raumhöhe nicht ausreichend, sodass die gesamte Dachlandschaft durch Anhebung des Daches bzw. Einbau mehrerer Dachgauben verändert werden muss. Diese Arbeiten müssten alle während des laufenden Betriebs erfolgen.

-          Aufstockung Kinderhaus Kunterbunt am vorhandenen Zwischenbau:

Zwischen dem Altgebäude sowie der später angebauten Erweiterung befindet sich ein Gruppenraum in eingeschossiger Bauweise. Die Decke des Raumes wurde in Holzbalkenausführung errichtet und eignet sich bereits aus statischen Gründen nicht für eine Aufstockung. Darüber hinaus wäre auch ein Zugang in diesem Bereich problematisch.

 

-          Ausbau von Schulräumen zur Kindertagesstätte

Nachdem Einbau der Ponygruppe ist aus schulischen Gründen eine weitere Umwidmung von Räumen für Kindertagesstätten nicht möglich. Sämtliche Räume werden für schulische Zwecke benötigt und bieten sich aufgrund ihrer Lage nicht an.

 

Aufgrund der Deckelung des Sonderinvestitionsprogrammes Kinderbetreuung in Bayern sollte die Verwaltung - nach Feststellung der Bedarfsanerkennung weiterer 25 Kindergartenplätze durch den Gemeinderat - umgehend beauftragt werden, eine Gruppe mit 25 Kindern im Anbau/Neubau im Bereich des Kindergarten Klecks zu verwirklichen. Hierzu sollte der Verwaltung auferlegt werden, ein geeignetes Architekturbüro mit der Bauplanung und Bauabwicklung zu beauftragen und umgehend die möglichen Fördermittel bei der Regierung von Oberfranken zu beantragen. Entsprechende Haushaltsmittel sollen im Haushalt 2020 unter dem Vorbehalt der Mittelbewilligung durch die Regierung von Oberfranken eingestellt werden.

 


Beschluss:

 

Der Gemeinderat der Gemeinde Lautertal bestätigt anhand der vorgetragenen Bedarfsermittlung die Anerkennung von 25 zusätzlichen Kindergartenplätzen als bedarfsnotwendig.

 

Unter Vorbehalt der Zustimmung des Landratsamtes Coburg sowie der Erklärung der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Unterlauter zur Übernahme der Betriebsträgerschaft beschließt der Gemeinderat eine neue Gruppe mit 25 Kindern zu verwirklichen. Zur hierfür notwendigen Erweiterung des Raumangebotes ist ein Anbau an den Kindergarten Klecks/Neubau im dortigen Bereich erforderlich. Die tatsächliche Unterbringung der Gruppe erfolgt im Rahmen eines mit dem Betriebsträger abgestimmten Raumkonzeptes. Der Verwaltung wird auferlegt, ein geeignetes Architekturbüro mit der Bauplanung und Bauabwicklung zu beauftragen. Der Verwaltung wird weiter auferlegt, umgehend die möglichen Fördermittel bei der Regierung von Oberfranken zu beantragen. Die Mittelbereitstellung im Haushalt 2020 erfolgt unter dem Vorbehalt der Mittelbewilligung durch die Regierung von Oberfranken.